Beim „großen Liebesspiel“: „Mini-Vibratoren“ treten gegen „Pummeleinhörner“ an

Schnell sind sich die Viertklässler der Montessorischule Kleve einig: Die Jungs-Gruppe soll „Mini-Vibratoren“ heißen, die Mädels möchten „Pummeleinhörner“ sein. Dann kann’s ja starten, das „große Liebesspiel“!

Andrea Twele von der AWO-Beratungsstelle hatte jetzt die Kinder im Rahmen der Sexualerziehung in der Grundschule besucht und mit ihnen anhand eines interaktiven Spiels anschaulich die Themen Entstehung, Entwicklung und auch Verhütung einer Schwangerschaft sowie Pubertät, Liebe und Freundschaft besprochen. „Für Grundschulkinder sind Aspekte wie Liebe und Freundschaft, Achtung, Wertschätzung und Toleranz wichtige Themen“, weiß die Sozialpädagogin. Ein offener Umgang mit allen Facetten diese Themenkomplexes unterstütze die Entwicklung eines stabilen und positiven Selbstbildes und fördere eine bewusste Auseinandersetzung mit der Sexualität.

Beim großen Liebesspiel sind gerade die „Pummeleinhörner“ an der Reihe, sie sollen vier Merkmale ihres Traummannes zu benennen. Malak zögert nicht lange: „Er darf keinen Bart haben und auch keine Pickel.“ Elvira ergänzt: „Außerdem muss er ehrlich sein, ich muss ihm vertrauen können.“ Aufgabe gelöst, die Punkte sind den Mädels sicher. Jetzt müssen die „Mini-Vibratoren“ schauspielerisch tätig werden: „Ich zeige Euch Begriffe rund um das Thema Liebe, diese sollt Ihr pantomimisch darstellen“, weist Andrea Twele die Jungs an. Dawid stopft sich beherzt den Daumen in den Mund und fängt an zu saugen. „Säugling“, sind sich seine Mitstreiter schnell einig. Max bricht in stille Tränen aus, reibt sich die Augen, dann legt er die Hand auf sein Herz. „Das ist sicher Liebeskummer“, vermuten seine Team-Kollegen. Aufgabe bestanden!

Etwas schwerer tun sich die Schüler mit der Frage, bis zu welchem Alter eine Frau schwanger werden und ein Mann Kinder zeugen kann. Twele gibt drei Möglichkeiten vor: Bis die Frau in die Wechseljahre kommt – der Mann sein Leben lang? Oder bis sie maximal zehn Kinder hat, weil dann die Gebärmutter aufgebraucht ist? Oder aber bis Mann und Frau 70 Jahre alt sind? „Mini-Vibratoren“ und „Pummeleinhörner“ beraten sich gegenseitig, es kommt zu einer Abstimmung: „Eine Frau kann höchstens zehn Kinder kriegen, dann ist die Gebärmutter abgenutzt“, sind sie sich schließlich sicher. Twele schüttelt den Kopf: „Nein, die Antwort mit den Wechseljahren ist die richtige“, klärt sie auf. Diese begännen bei der Frau mit rund 50-55 Jahren.

„Ist der Schwangerschaftstest positiv?“

Große Freude haben die Viertklässler bei der Aufgabe, Gegenstände aus einem Beutel zu ziehen, sie zu benennen und ihre Funktion zu erläutern. Zum Vorschein kommen Windel, Tampon, Schnuller, eine Pillenpackung sowie ein Schwangerschaftstest. „Ist der positiv?“, möchte Samira wissen. Andrea Twele lacht: „Nein, den haben wir in der Beratungsstelle unter den Wasserhahn gehalten, unser Wasser ist nicht schwanger“, sagt sie.

Schöner Abschluss: Die Schüler sollen eine Liebesgeschichte erzählen – aber jedes Kind nur einen Satz, am Schluss soll sich das Pärchen lieben. Geradezu filmreif ist die Geschichte der „Mini-Vibratoren“: Hanna und Hannes treffen sich in Venedig, gondeln durch die Stadt, umarmen sich, gehen später ins Schlafzimmer. Max ist an der Reihe, er muss den letzten Satz formulieren: „Sie liebten sich mit zwei Kindern bis ans Ende ihres Lebens.“

Die präventive Arbeit an Schulen ist übrigens eine bedeutende Säule der Beratungsstelle: Seit 14 Jahren werden sexualpädagogische Schulprojekte durchgeführt, im Jahr 2017 erreichten die Beraterinnen rund 980 Kinder und Jugendliche. Das zwei- / wahlweise dreistündige Angebot ist kostenfrei.

Unsere Beratungsstelle

Mini-Sportabzeichen für Schüler des offenen Ganztags

Im Rahmen der AWO-Osterferien-Betreuung der beiden offenen Ganztagsschulen, der Sankt Martini Schule in Veert und der St. Marienschule in Kapellen, haben alle teilnehmenden Kinder in Kooperation mit dem Kreissportbund ihr Jolinchen-Mini-Sportabzeichen gemacht.

Kita Nierspiraten: Info-Nachmittag zur Sicherheit im Internet

„Sicherheit und Verantwortung im Netz“ ist der Titel einer Info-Veranstaltung für Eltern, die am Donnerstag, 26. April, 15 bis 16.30 Uhr in der Turnhalle der AWO-Kita Nierspiraten stattfindet. Kriminalhauptkommissar Stefan Hellwig von der Abteilung Kriminalprävention, Kleve, referiert zum Umgang mit Facebook, Instagram, Snapchat, What’s App etc. und macht darauf aufmerksam, was es bedeutet, seine Daten im Netz zu hinterlassen.
Um Anmeldung bis zum 20. April wird gebeten, Telefon: 0 28 23 / 92 98 560.

Frauenhaus stellte seinen Jahresbericht 2017 vor

Das Frauenhaus Kleve hat jetzt seinen Jahresbericht 2017 vorgestellt. „Wir haben im vergangenen Jahr 33 Frauen und 22 Kinder aufgenommen, insgesamt hielten sich somit 38 Frauen – darunter 17 Deutsche und 21 Frauen mit anderer Staatsangehörigkeit – und 32 Kinder im Frauenhaus auf“, erläutert die Leiterin Andrea Hermanns.

Kursleitungen gesucht

Das Familienbildungswerk der AWO sucht engagierte freie Mitarbeiter*innen: „Wir sind auf der Suche nach Pekip-Kursleitungen mit variablen Einsatzorten sowie ganz allgemein Kursleitern mit pädagogischer Erfahrung und Bereitschaft zur konzeptionellen Mitgestaltung der Angebote“, erläutert Monika Köpping, Leiterin des Familienbildungswerks. Die Mitarbeiter*innen sind auf Honorarbasis tätig.

Infos: Telefon 02821 / 8363229 (Monika Köpping)

AWO-Beratungsstelle hat ihr Chat-Angebot perfektioniert

Die Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung der AWO hat jetzt ihr Chat-Angebot perfektioniert. Die anonyme Online-Beratung über eine gesicherte und verschlüsselte Internet-Verbindung findet montags, 20 bis 21 Uhr sowie donnerstags, 19 bis 20 Uhr, statt. Ratsuchende können sich ganz einfach unter www.awo-kreiskleve.de/chat/ mittels Nickname und Passwort einloggen und werden dann kompetent und kostenfrei beraten in allen Fragen zu Liebe, Sexualität, gewollter oder ungewollter Schwangerschaft, Verhütung – aber auch zu Partnerschaft, sexuellem Missbrauch oder Aids. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle unterliegen der Schweigepflicht.

Immer – auch außerhalb der Online-Öffnungszeiten – ist die E-Mail-Beratung unter beratung@awo-kreiskleve.de möglich. Des Weiteren kann die anonyme Telefonberatung genutzt werden unter 02821 / 9768377.

AWO-Bahnhof Rheurdt: Selbstbehauptung für Mädchen

Das Team der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung „AWO Bahnhof“ in Rheurdt bietet in den Osterferien einen Selbstbehauptungskurs für Mädchen von 11 bis 16 Jahren an.

In unserer heutige Gesellschaft findet Gewalt nicht mehr nur körperlich statt – sondern häufig auch psychisch, durch Worte und durch Gestik. Auch in alltäglichen Situationen wie in der Schule, im Bus, an öffentlichen Plätzen oder in den sozialen Netzwerken, können Mädchen Opfer von körperlicher oder psychischer Gewalt werden. Daher ist es wichtig, das Selbstbewusstsein von Mädchen zu stärken, damit sie Grenzen setzen können und nicht zu Opfern werden.

In dem Selbstbehauptungskurs lernen die Mädchen Gefahrensituationen einzuschätzen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und Grenzen zu setzen. Dies werden sie durch verschiedene Selbstbehauptungstechniken und durch eine starke Körpersprache lernen. Mit der passenden Körpersprache kann man viel Selbstbewusstsein ausstrahlen und sich somit in kritischen Situationen besser behaupten. Durch verschiedene Übungen lernen die Mädchen, wie sie Körpersprache einsetzen können, dass sie auch ohne körperliche Kraft stark sein können und welche Wirkung dies auf Andere hat.

Der Kurs findet am Mittwoch, 28. März 2018 statt. Start ist um 9 Uhr und Ende gegen 15 Uhr. Der Kostenbeitrag beträgt 2€ pro Mädchen. In den Kosten sind Getränke und ein kleines Mittagessen enthalten. Anmeldungen für den Kurs nehmen wir bis zum 23. März 2018 entgegen, persönlich im AWO Bahnhof, telefonisch: 02845 / 69703 oder per Mail: awo-bahnhof@awo-kreiskleve.de.

Selbstbehauptung Mädchen

AWO-Beratungsstelle präsentiert Jahresbericht 2017

Die Kreis Klever AWO-Beratungsstelle für Schwangerschaft, Partnerschaftsfragen und Familienplanung hat jetzt das Jahr 2017 Revue passieren lassen. „Wir führten insgesamt 1082 Gespräche mit 633 Personen – darunter 230 mit Migrationshintergrund – im Bereich der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung“, resümiert Nicole Saat, Leiterin der Einrichtung. 213 Frauen, die über einen Schwangerschaftsabbruch nachdachten, haben die Beratungsstelle besucht, 6 davon waren minderjährig. Die am stärksten vertretene Altersgruppe zählte zwischen 27 und 34 Jahre. „Als Gründe wurden am häufigsten übrigens die berufliche und finanzielle Familiensituation sowie die abgeschlossene Familienplanung angeführt“, präzisiert Saat.

Saat und ihre Kollegin Milena Wehren haben des Weiteren 420 Personen zu Themen rund um Schwangerschaft, Geburt, Familienplanung, Verhütung, Sexualität und Partnerschaft beraten: „Dabei ging es beispielsweise um rechtliche Fragen, aber auch um praktische Dinge, zum Beispiel, wo kann ich im Kreis Kleve überhaupt noch entbinden? Oder: Wie finde ich eine Hebamme?“, erzählt Saat.

„Uns ist wichtig, dass Frauen die Möglichkeit bekommen, sich objektiv zu informieren.“

Eine weitere Säule der Beratungsstelle ist die präventive Arbeit: Seit 14 Jahren werden sexualpädagogische Schulprojekte durchgeführt, im Jahr 2017 erreichten die Beraterinnen rund 980 Kinder und Jugendliche: „Wir bedienen uns hierbei eines altersgemäß aufgebauten medialen Spiels, um den Schülern fernab des Unterrichts in lockerer und entspannter Atmosphäre die Themen Liebe, Gefühle, Sexualität nahe zu bringen“, so Saat und Wehren.

Die Beratungsstelle bezieht übrigens deutlich Position in der Debatte rund um §219a, der Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verbietet: „Uns ist wichtig, dass Frauen die Möglichkeit bekommen, sich objektiv zu informieren. Wir sehen es nicht als Werbung, wenn Ärzte Auskunft darüber geben, dass sie jene Dienstleistung durchführen“, betonen die Beraterinnen.

Die Finanzierung der Beratungsstelle erfolgt zu 80 Prozent aus Landesmitteln, den Rest schießt der Kreis Kleve dazu. Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym.

Infos und Anschrift: AWO Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung, Lindenallee 23, 47533 Kleve, Telefon: 02821 / 9768377, Mail: beratung@awo-kreiskleve.de. Um telefonische Anmeldung wird gebeten.

Unser Bild zeigt Milena Wehren (links) und Nicole Saat.

„Perfektes Dinner“ in der Kita An der Nette

Zum „Perfekten Dinner“ hatte das Team der Kita An der Nette in Wachtendonk jetzt die Kolleg*innen aus dem Bewegungskindergarten Gänseblümchen in die neuen Räumlichkeiten eingeladen.

AWO-Seminar: „Strategien gegen Stammtischparolen“

„Argumentationsstrategien gegen Stammtischparolen“ heißt das Seminar, das der AWO Kreisverband Kleve am Freitag, 15. Juni, 10 bis ca. 18 Uhr, im Museum Goch, Kastellstraße 9, anbietet. Wer kennt solche Situationen nicht…? Stimmen werden lauter, Meinungen heftiger vorgetragen, Aussagen schärfer und immer emotionaler. Man selbst steckt mittendrin – und fragt sich, wie nun zu reagieren ist. Oft kommt man nicht einmal dazu, reflektiert zu antworten und gerät unter Druck und „schießt“ ohne Nachdenken zurück. Argumentationstrainings helfen, solche Situationen besser zu bewältigen.

In dem Seminar, das der Kölner Diversity-Trainer Timothy Tasch leitet, werden praktische Handlungsformen aufgezeigt, um angemessene Argumente gegen Parolen zu finden. Dabei wird vor allem Selbstsicherheit vermittelt. Das Training liefert zudem Materialien, mit denen man Motiven und Faktoren hinter den Parolen besser begegnen kann.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Anmeldung und Infos: Familienbildungswerk der AWO, Telefon 02821 / 8363229 oder 0159 / 04460929, Mail: awo-fbw@awo-kreiskleve.de