Orange Day: Frauenhaus und Förderverein informierten

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, auch Orange Day genannt, findet jährlich am 25. November statt.

Die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Kleve sowie der Zonta-Club führten hierzu eine Veranstaltung in der Klever Innenstadt durch und informierten zum Thema.

Auch Mitarbeiterinnen unseres Frauenhauses waren vor Ort – und mit  Josephine Spettmann und Irene Möllenbeck standen zudem Vertreterinnen des Fördervereins Rede und Antwort.

Internationaler Frauentag: Kabarett „Im Kreise der Bekloppten“ – Spenden fürs Frauenhaus werden vor Ort gesammelt

„Frauen wie Euch brauchen wir!“: AWO Kreisvorsitzende ehrt langjährige Ehrenamtlerinnen des Frauenhauses

1992 hatte sie das Inserat in der Zeitung gesehen: „Das Frauenhaus der AWO suchte damals nach Ehrenamtlerinnen, ich habe mich direkt angesprochen gefühlt!“ Seitdem arbeitet die heute 85-jährige Irene Hoffmann als Helferin fürs Frauenhaus und koordiniert die Dienstpläne.

Edeltraut van Elten-Heiming ist seit 1997 mit am Start: „Ich kam seinerzeit frisch aus Berlin nach Kleve und wollte unbedingt etwas Ehrenamtliches mit Frauen machen“, blickt die 62-Jährige zurück. Ihr Ehrgeiz sei gewesen, „alle Frauen zu retten und ihnen Hilfe zu bieten“. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem der Bereitschaftsdienst: Zwischen 16 und 9 Uhr ist sie bis zu acht Mal im Monat telefonisch erreichbar für von Gewalt bedrohte Frauen. „Heutzutage ist das mit dem Bereitschaftsdienst auch einfacher: Man ist nicht mehr aufs Festnetz angewiesen und muss zu Hause bleiben – sondern kann sich mit dem Handy auch außerhalb bewegen“, erzählt sie.

„Es bereitet viel Freude, helfen zu können“

Überhaupt habe sich im Laufe der Jahre einiges geändert: „Als ich angefangen habe, fürs Frauenhaus zu arbeiten, gab es kaum bis gar keine Frauen bei der Polizei. Die Kommunikation war schwieriger, und es gab mehr Nachteinweisungen als heute“, erinnert sich Hoffmann. Heute laufe alles mit größerer Vorbereitung und Voraussicht von Seiten der Frauen ab: Die meisten hätten schon vor dem Anruf im Frauenhaus ihre Unterlagen zusammengepackt, verfolgten einen genauen Plan, seien besser informiert. Auch die Polizei sei mehr und mehr sensibilisiert worden für die Thematik – das mache fürs unkomplizierte Prozedere sehr viel aus. Beide Jubilarinnen sehen nach wie eine große Bereicherung in ihrer Arbeit: „Es bereitet viel Freude, helfen zu können und von Gewalt bedrohten Frauen einen sicheren Platz zu bieten“, sind sich beide einig.

Die AWO Kreisvorsitzende Bettina Trenckmann gratulierte Irene Hoffmann und Edeltraut van Elten-Heiming jetzt für 30 bzw. 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit beim Frauenhaus: „Ihr seid toll, Frauen wie Euch brauchen wir!“ Hoffmann zieht in Kürze nach Aachen, bleibt dem Frauenhaus aber weiterhin erhalten: „Dienste koordinieren über Whatsapp kann ich schließlich auch von Aachen aus“, sagt die 85-Jährige schmunzelnd.

Von links nach rechts, hinten: Nina Langner, Andrea Hermanns (beide Frauenhaus), AWO Kreisvorsitzende Bettina Trenckmann, AWO Geschäftsführerin Marion Kurth, vorne links: Irene Hoffmann, rechts Edeltraut van Elten-Heiming. Foto: AWO

Telefonhotline für Wege aus der Gewalt

Im Rahmen des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen bieten die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in dieser Woche eine Telefonberatungsaktion an.

Den Auftakt macht heute, 9 bis 17 Uhr, unser Frauenhaus. Die Mitarbeiterinnen werden mit ihrer Fachkunde, Beratungskompetenz und viel Einfühlungsvermögen Wege aus der Gewalt aufzeigen. Die Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Für die Telefonaktion ist eine Hotline unter Telefon 02821 / 857840 geschaltet.