Andrea Hermanns, Leiterin des Klever Frauenhauses, hat jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs auf das Geschäftsjahr 2018 zurück geblickt: Die 20 Betten für insgesamt maximal 8 Frauen und 12 Kinder seien das ganze Jahr über „gut ausgelastet“ gewesen.
Hermanns berichtete ausführlich über zwei neue gesetzliche Vorgaben, die auch das Klever Frauenhaus in der nächsten Zeit tangieren werden – die „Istanbul-Konvention“, welche Grundsätze der Frauenhaus-Arbeit auf Europa-Ebene in den Fokus nimmt, sowie die NRW-Zielvereinbarung, laut der in den Frauenhäusern des Landes mehr Platz bei verbesserter finanzieller Situation geschaffen werden soll. „Insgesamt geht es um 50 Plätze landesweit, der Bedarf hierfür ist angefordert, die Bewilligung indes fehlt noch“, so Hermanns. Insofern sei auch noch nicht klar, was die Zielvereinbarung konkret in Zahlen für das Klever Frauenhaus bedeuten wird.
2018 wurden 36 Frauen und 28 Kinder aufgenommen, die meisten Frauen waren zwischen 20 und 40 Jahren alt. Die Kinder besuchten mehrheitlich noch nicht die Schule, das älteste Kind war 14 Jahre alt. 18 Frauen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, 24 eine andere . „Die Aufenthaltsdauer rangierte zwischen wenigen Tagen bis hin zu mehr als einem Jahr bei einer Frau“, ergänzt Hermanns. Solche langen Phasen ergäben sich unter anderem, weil Unterhaltsstreitigkeiten geklärt werden müssten, Gerichtstermine anstünden, Gutachten zu erstellen seien.
Zum Personal gehören 2 staatlich anerkannte Sozialpädagoginnen, eine Erzieherin, je eine halbe Stelle Verwaltungskraft und Hauswirtschafterin, 2 Praktikantinnen sowie 13 ehrenamtliche Kolleginnen.
Das AWO Frauenhaus eröffnete 1982. Es ist eine stationäre Einrichtung, in der von häuslicher Gewalt betroffene Frauen mit ihren Kindern Schutz, Beratung und Unterkunft erhalten. Der Aufenthalt bietet den Frauen die Möglichkeit, sich mit ihrer Situation auseinander zu setzen und bestenfalls neue Lebensperspektiven zu entwickeln.