Das Frauenhaus Kleve hat jetzt seinen Jahresbericht 2017 vorgestellt. „Wir haben im vergangenen Jahr 33 Frauen und 22 Kinder aufgenommen, insgesamt hielten sich somit 38 Frauen – darunter 17 Deutsche und 21 Frauen mit anderer Staatsangehörigkeit – und 32 Kinder im Frauenhaus auf“, erläutert die Leiterin Andrea Hermanns. 52 Frauen mussten in andere Frauenhäuser vermittelt werden, da die Kapazitäten in Kleve ausgeschöpft waren. „Die Verweildauer in der Einrichtung ist im Laufe der Jahre länger geworden, da die Frauen immer mehr Unterstützung benötigen – etwa bei Behördengängen, Regelung der Sorgerechtsangelegenheiten, bei der Wohnungssuche, der Neuorganisation ihres Lebens“, so Hermanns. So hätten 2017 sechs Frauen bis zu einem Jahr im Frauenhaus verweilt, acht Frauen bis zu drei Monaten.
Die meisten Frauen, nämlich 18, seien zwischen 26 und 40 Jahre alt gewesen, elf Frauen waren 41 bis 60 Jahre alt, acht 19 bis 25 Jahre. Alle Frauen suchten wegen Misshandlung durch einen männlichen Täter – Ehemann oder Partner – Unterschlupf in der Einrichtung.
Neun der Frauen im Berichtszeitraum bezogen eine neue, eigene Wohnung, sechs kehrten in ihre alte Wohnung zurück.
„Sehr dankbar sind wir für die tolle ehrenamtliche Arbeit“
Zum Personal des Klever Frauenhauses gehören zwei staatlich anerkannte Sozialpädagoginnen, eine Erzieherin, die sich vorrangig um die Kinder kümmert, je eine halbe Stelle Verwaltungskraft / Hauswirtschafterin sowie zwei Praktikantinnen. „Sehr dankbar sind wir für die tolle ehrenamtliche Arbeit, die rund um die Uhr für das Frauenhaus geleistet wird“, ergänzt AWO-Geschäftsführerin Marion Kurth. So hätten die Ehrenamtler rotierend 24 Stunden Rufbereitschaft für Frauen in Not.
Gefördert wird das Frauenhaus durch das Land NRW mit 132000 Euro (2017), hinzu kommen kommunale Tagesgelder, die sich 2017 auf 187000 Euro beliefen. „Die Lücke von rund 4000 Euro konnten wir dank Spenden füllen“, erläutert Kurth.
Info: Das AWO Frauenhaus in Kleve eröffnete 1982. Es ist eine stationäre Einrichtung, in der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen mit ihren Kindern Schutz, Beratung und Unterkunft erhalten. Der Aufenthalt bietet den betroffenen Frauen die Möglichkeit, sich mit ihrer Situation auseinander zu setzen und bestenfalls neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Kontakt rund um die Uhr unter Telefon: 02821 / 12201.
Andrea Hermanns, Leiterin des Frauenhauses