Jahresbericht 2022 der Beratungsstellen gegen Diskriminierung: „Benachteiligungen sichtbar machen“
In NRW beraten unter dem Dach der Freien Wohlfahrtspflege NRW mittlerweile 42 unabhängige Stellen in 32 Städten und Kreisen Betroffene von Diskriminierung – so auch eine der AWO im Kreis Kleve. Der Schwerpunkt liegt auf rassistischer, antisemitischer und religiöser Diskriminierung. Menschen, die Diskriminierung erfahren, können sich an eine Stelle in ihrer Nähe wenden – die Beratung ist kostenlos, parteilich und vertraulich.
„Mit dem jetzt erschienenen Jahresbericht möchten wir Beratungsstellen des Netzwerks ada.nrw Diskriminierung sichtbar machen und auch die Möglichkeiten und Grenzen unserer Arbeit aufzeigen“, sagt Marcus Schweers, Koordinator unserer Beratungsstellen. „Unsere Hoffnung ist, dass wir damit langfristig Verbesserungen anstoßen können – bei den Möglichkeiten der Durchsetzung von Rechten der von Diskriminierung betroffenen Menschen, im gesellschaftlichen Umgang mit Diskriminierung und bei unseren Arbeitsbedingungen.“
Im Jahr 2022 sind NRW-weit 549 Beratungsfälle abgeschlossen worden. Der häufigste Beratungsanlass war mit 67,9 Prozent Rassismus, besonders häufig traten hierbei anti-muslimischer und anti-schwarzer Rassismus auf. Auch die Staatsangehörigkeit und der Aufenthaltsstatus waren in diesem Zusammenhang häufige Diskriminierungsgründe. Die Diskriminierungen mit Bezug zur Staatsangehörigkeit oder dem Aufenthaltsstatus fanden mit 41,5 Prozent überdurchschnittlich häufig in Behörden statt. Auch über alle Beratungsfälle hinweg hat das ada.nrw-Netzwerk am häufigsten zu Diskriminierung durch die öffentliche Verwaltung und andere staatliche Stellen, insbesondere Schulen und Ausländerbehörden, beraten.
Auch Organisationen und Vereine, die sich diskriminierungssensibler aufstellen möchten, können sich an die Beratungsstelle wenden.