„Der Austausch ist sehr bereichernd, es gibt stetig neuen Input für alle Beteiligten – und unsere Kinder bringen richtig Schwung in die Bude!“ Monika Werdelmann, Koordinatorin unserer OGS an der Rinderner Johanna-Sebus-Grundschule ist merklich begeistert, wenn sie über die Kooperation der OGS mit dem Seniorenzentrum Viktoria-Haus sowie der Gesamtschule Am Forstgarten spricht. Die Ziele: Die Generationen sollen zusammenfinden, sich austauschen, vertrauensvoll und selbstverständlich, ohne Berührungsängste miteinander umgehen, mögliche Vorurteile abbauen, zusammen Spaß haben, voneinander lernen.
Die Idee hierzu entstand vor einiger Zeit in der OGS: „Das Viktoria-Haus befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft – da dachten wir uns: Wieso nebeneinander her leben, wenn’s auch miteinander geht?“, erinnert sich Werdelmann an die Geburtsstunde der „Mehr-Generationen-Kooperation“. Alt und Jung könnten doch prima von Synergie-Effekten profitieren. Längst sind gute Kontakte geknüpft: Die Grundschüler besuchen das benachbarte Altenheim, die Bewohner*innen kommen rüber in die Schule oder auf den Schulhof. „Wenn den Senior*innen die Decke auf den Kopf fällt, finden sie bei uns Trubel und Action – die Jungs spielen Fußball, die Mädchen Fangen, es wird gekreischt und gelacht“, so die Koordinatorin. Und freilich stehe auch immer eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser parat. Ob die Kinder nicht manchmal auch anstrengend seien? Anni Segers, Bewohnerin des Viktoria-Hauses, lacht: „Die sind nicht anstrengender als wir auch.“
„Hemmschwellen konnten spürbar überwunden werden.“
Außerdem waren sechs Oberstufenschüler*innen im Rahmen des Projektkurses „Füreinander Miteinander“ der Gesamtschule Am Forstgarten ein halbes Jahr in der Johanna-Sebus-Schule unterwegs, eine Schulstunde pro Woche. „Wir haben zunächst die Interessen der Kinder ausgelotet und darauf aufbauend eigene Projekte auf die Beine gestellt“, erzählt Schülerin Janica Reintjes. Es wurde gebastelt, gesungen, gebacken, ein Parcours entworfen… Die jungen Erwachsenen brachten – genau wie die Senior*innen – eine neue Perspektive in den OGS-Betrieb. Und sie können sich gut vorstellen, sich später auch im Betreuungsbereich zu engagieren und zu arbeiten.
„Alles in allem konnten spürbar Hemmschwellen überwunden werden“, fasst Werdelmann zusammen. Ihr Wunsch: Das Projekt möge sich verselbstständigen und sich dauerhaft etablieren. Das schaut auch gut aus: Die nächsten Schüler*innen stehen ab dem kommenden Schuljahr schon in den Startlöchern.
Ein buntes Miteinander: das OGS-Team mit den Seniorinnen sowie den Schülerinnen der Gesamtschule und deren Lehrerin. Foto: AWO