„Drei Mal 42“ lautete das Motto, unter dem der Förderverein des Frauenhauses unseres Kreisverbands das 42-jährige Bestehen des Frauenhauses feierte. „Das runde Jubiläum vor zwei Jahren musste Corona bedingt leider ausfallen – doch haben wir einen passenden Dreh gefunden, wie wir auch mit 42 Jahren auf uns aufmerksam machen können“, erzählt die Förderverein-Vorsitzende Irene Möllenbeck. Die Idee stamme vom Förderverein-Revisor und passionierten Freizeitsportler Viktor Kämmerer: „Ihm kam bei der Zahl sofort ein Marathon in den Sinn, bei dem bekanntlich rund 42 Kilometer zu bewältigen sind.“

Prompt erfolgte die Umsetzung, angepasst indes an Alter und Sportlichkeit der Vorstands- und Vereinsmitglieder: „Mit 16 Frauen und einem Mann teilten wir uns die Strecke auf – und kamen in einer gelungenen Gemeinschaftsaktion zusammen dann auf die 42 Kilometer“, so Möllenbeck schmunzelnd. Die Stimmung sei „super“ gewesen, der Wettergott auf der Seite der „Marathonis“.

Und wofür steht nun die dritte 42 im Motto: Der Förderverein übergab dem Frauenhaus die stolze Spendensumme von 42.000 Euro – Geld, das dringend benötigt werde und nun schnellst möglich dem Haus und seinen Bewohnerinnen zu Gute kommen solle. „Wir verwenden die Spenden beispielsweise für die Instandhaltung der Einrichtungsgegenstände, für Kleidung, Nahrungsmittel, Ausstattung für die Frauen und Kinder sowie für den Außenbereich, Spielsachen und Ausflüge“, berichtet Andrea Hermanns, Leiterin des Frauenhauses.

„Möchten die Themen ‚Miteinander‘ und ‚Gleichberechtigung‘ verstärkt in die Schulen tragen und schon die Jüngsten dafür sensibilisieren.“

Zu Erinnerung: Nach einer langen, kontrovers geführten Debatte hatte das AWO Frauenhaus 1982 seinen Betrieb aufgenommen, nach wie vor suchen Frauen hier Schutz und Sicherheit vor häuslicher Gewalt. Auch darauf wollte der Verein durch den Marathonlauf aufmerksam machen: „Es war eine sehr gute Gelegenheit, um auf die top Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie der Spender*innen aufmerksam zu machen und die Bedeutung der Einrichtung in den Fokus zu stellen“, resümiert Möllenbeck, die übrigens Gründungsmitglied des Fördervereins ist. 2006 war der Verein aus der Taufe gehoben worden, in einer dramatischen, finanziellen Situation – „nach und nach hievten wir das Haus auf tragbare Füße, in eine sicherere Zukunft, der Status Quo ist nun recht stabil“, so Möllenbeck. Bis heute sind rund 175.000 Euro an Spenden fürs Frauenhaus zusammengekommen – inklusive der 42.000 Euro.

Ein kleiner Wermutstropfen ist für alle der Blick in die Zukunft: „Wir befürchten aufgrund des allgemeinen Rechtsrucks eine Stagnation, gar einen Rückschritt, was das Frauenbild in der Gesellschaft anbelangt“, äußert Hermanns. Ihr Wunsch: „Wir möchten die Themen ‚Miteinander‘ und ‚Gleichberechtigung‘ verstärkt in die Schulen tragen und dafür schon die Jüngsten sensibilisieren.“

Spenden: Wer die Arbeit des Frauenhauses unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf folgendes Konto tun: Förderverein AWO Frauenhaus, IBAN DE45 3245 0000 0030 2002 99. Weitere Infos erteilt Irene Möllenbeck unter Tel.: 0160-3658380.

Mitgliedschaft AWO: Mit einem Engagement als Mitglied beim AWO Kreisverband Kleve unterstützen Sie Menschen, die sich in Not befinden und stärken somit unsere Gesellschaft – das alles schon ab 2,50 Euro im Monat. Hier geht’s zum Online-Mitgliedsantrag aus.

Mitgliedschaft Förderverein AWO Frauenhaus: Hier gibt’s alle Infos.

Erreichbarkeit Frauenhaus: Das Frauenhaus ist für Frauen in Not rund um die Uhr unter Tel.: 02821-12201 erreichbar.

Unser Foto zeigt (von links nach rechts): Andrea Hermanns (Leiterin Frauenhaus), Irene Möllenbeck (Vorsitzende Förderverein), Josephine Spettmann (stellvertretende Vorsitzende).