Frauenhaus der AWO im Kreisverband Kleve
Nina Langner und Andrea Hermanns, Leiterin des Frauenhauses
Телефон довіри „Насильство щодо жінок“ – Beratung auf Ukrainisch!
(Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“)
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ sein Sprachangebot erweitert. Gewaltbetroffene Frauen finden ab sofort auch in ukrainischer Sprache Unterstützung. Auf Wunsch einer Anruferin schalten die Beraterinnen innerhalb einer Minute eine Dolmetscherin in der benötigten Sprache zum Gespräch hinzu. Die kostenfreie, anonyme und vertrauliche Beratung unter der 08000 116 016 ist damit jetzt in 18 Fremdsprachen möglich.
https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/beratung.html
Bürozeiten:
montags bis donnerstags, 9 bis 16 Uhr
freitags, 9 bis 14.30 Uhr
Beratung:
Jede Frau, die von physischer und/oder psychischer Gewalt betroffen oder bedroht ist, kann sich informieren und beraten lassen. Der erste Kontakt findet telefonisch statt.
Sie können uns auch mailen: Frauenhaus@awo-kreiskleve.de
Beratungen sind kostenlos und vertraulich.
Aufnahme:
Die Aufnahme in das Frauenhaus ist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich, unabhängig von Nationalität, Konfession und Einkommen.
Eine Mitarbeiterin holt Sie und Ihre Kinder an einem vereinbarten Treffpunkt ab und bringt sie ins Haus. Wenn in unserem Haus alle Zimmer belegt sind, versorgen wir Sie mit Telefonnummern umliegender Frauenhäuser.
Unter www.frauen-info-netz.de finden Sie Frauenhäuser, die Kapazitäten frei haben.
Unser Angebot:
Das Frauenhaus ist ein geschützter Wohnraum. Die Adresse des Hauses ist anonym und wird nicht an Dritte weitergegeben. Bei Bedarf besteht eine schnelle Verbindung zur Polizei.
Im Haus beziehen Sie alleine, bzw.mit ihrem/n Kind/ern ein oder mehrere Zimmer. Küche, Wohnraum und Bäder werden gemeinsam genutzt. Sie versorgen sich und ihre Kinder selber.
Es finden regelmäßige Beratungsgespräche mit Mitarbeiterinnen des Frauenhauses statt.
Wir unterstützen und begleiten Sie bei:
- der Sicherung des Lebensunterhalts
- der Klärung Ihrer Wohnsituation und bei der Wohnungssuche
- der Suche nach Beratungsstellen und Institutionen
- Behördengängen, zu Ärzten und Anwälten
- Fragen zum Unterhalt, bei Sorgerechts-, Trennungs- und Scheidungsfragen
- ausländerrechtlichen Angelegenheiten
- Erziehungsfragen
- nach dem Frauenhausaufenthalt
Kinder:
Kinder haben als Zeugen oder Opfer meist selber Gewalt erlebt und müssen die Trennung von der gewohnten Umgebung verarbeiten. Kindern stehen im Frauenhaus eigene Räumlichkeiten zur Verfügung und sie haben dort die Gelegenheit ihre Erfahrungen auszudrücken und aufzuarbeiten. Für Vorschul- und Schulkinder werden Betreuungszeiten angeboten, täglich findet eine Hausaufgabenbetreuung statt.
Wenn möglich bitte mitbringen:
- Ausweis/Pass
- Krankenkassenkarte
- Verdienstbescheinigungen, Bewilligungsbescheide
- Lohnsteuerkarte, Rentenversicherungsunterlagen
- Geburts-, Heiratsurkunde
- Zeugnisse
- Geld, Kreditkarte, Sparbücher
- Kontoauszüge der letzten drei Monate
- Mietvertrag
- ärztliche Atteste
Für Kinder:
- Kindergeldnummer der Familienkasse
- Ausweise
- Schulsachen
- Spielzeug
Öffentlichkeitsarbeit:
Informationsveranstaltungen, Gesprächsrunden, Informationsstände zur Arbeit des Frauenhauses und zum Thema häusliche Gewalt finden nach Absprache statt. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung.
Die Mitarbeiterinnen nehmen an den Runden Tischen im Kreis Kleve für ein gewaltfreies Zuhause teil. (Siehe: www.zuhause-gewalt.de)
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen:
Sie unterstützen uns in den Nachtstunden, am Wochenende und an Feiertagen, sind dann telefonisch zu erreichen, um eine Aufnahme für gefährdete Frauen zu jeder Tages- und Nachtzeit zu gewährleisten. Falls Sie Interesse haben und mitwirken möchten, rufen Sie während der Bürozeiten an.
Praktikumsplätze:
Studentinnen und Schülerinnen haben die Möglichkeit ein einjähriges sozialpädagogisches / sozialarbeiterisches Praktikum zu absolvieren.
Spenden:
Ohne Spenden ist der Betrieb des Frauenhauses nicht gewährleistet. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
Spendenkonto:
Sparkasse Kleve
IBAN: DE77 3245 0000 0000 1143 97
BIC: WELADED1KLE
Oder:
Werden Sie Mitglied im Förderverein des AWO Frauenhauses.
Gefördert durch:
Aktuelles
Frauenhaus stellte seinen Jahresbericht 2018 vor
Andrea Hermanns, Leiterin des Klever Frauenhauses, hat jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs auf das Geschäftsjahr 2018 zurück geblickt: Die 20 Betten für insgesamt maximal 8 Frauen und 12 Kinder seien das ganze Jahr über „gut ausgelastet“ gewesen.
Hermanns berichtete ausführlich über zwei neue gesetzliche Vorgaben, die auch das Klever Frauenhaus in der nächsten Zeit tangieren werden – die „Istanbul-Konvention“, welche Grundsätze der Frauenhaus-Arbeit auf Europa-Ebene in den Fokus nimmt, sowie die NRW-Zielvereinbarung, laut der in den Frauenhäusern des Landes mehr Platz bei verbesserter finanzieller Situation geschaffen werden soll. „Insgesamt geht es um 50 Plätze landesweit, der Bedarf hierfür ist angefordert, die Bewilligung indes fehlt noch“, so Hermanns. Insofern sei auch noch nicht klar, was die Zielvereinbarung konkret in Zahlen für das Klever Frauenhaus bedeuten wird.
2018 wurden 36 Frauen und 28 Kinder aufgenommen, die meisten Frauen waren zwischen 20 und 40 Jahren alt. Die Kinder besuchten mehrheitlich noch nicht die Schule, das älteste Kind war 14 Jahre alt. 18 Frauen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, 24 eine andere . „Die Aufenthaltsdauer rangierte zwischen wenigen Tagen bis hin zu mehr als einem Jahr bei einer Frau“, ergänzt Hermanns. Solche langen Phasen ergäben sich unter anderem, weil Unterhaltsstreitigkeiten geklärt werden müssten, Gerichtstermine anstünden, Gutachten zu erstellen seien.
Zum Personal gehören 2 staatlich anerkannte Sozialpädagoginnen, eine Erzieherin, je eine halbe Stelle Verwaltungskraft und Hauswirtschafterin, 2 Praktikantinnen sowie 13 ehrenamtliche Kolleginnen.
Das AWO Frauenhaus eröffnete 1982. Es ist eine stationäre Einrichtung, in der von häuslicher Gewalt betroffene Frauen mit ihren Kindern Schutz, Beratung und Unterkunft erhalten. Der Aufenthalt bietet den Frauen die Möglichkeit, sich mit ihrer Situation auseinander zu setzen und bestenfalls neue Lebensperspektiven zu entwickeln.