„Kein Herbst des sozialen Rückschritts“: Arbeiterwohlfahrt beschließt politische Ausrichtung
Erfurt, den 16. November 2025. Vom 14. bis 16. November tagte die Bundeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt in Erfurt. Über 320 Delegierte aus ganz Deutschland berieten 198 Anträge und fassten dabei zentrale Beschlüsse für die politische und soziale Arbeit des Wohlfahrtsverbandes in den nächsten vier Jahren. Im Zentrum der Debatten standen der Einsatz für einen starken Sozialstaat und gegen Armut sowie der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus.
„Der Herbst der Reformen darf kein Herbst des sozialen Rückschritts werden“, erklärte AWO-Präsident Michael Groß zu einer von den Delegierten einstimmig beschlossenen Resolution. „Für uns ist klar: Wir werden uns der Agenda der Sozialkürzungen und des Rückbaus der sozialen Sicherheit, die die Bundesregierung verfolgt, entschieden widersetzen“. In der Resolution positioniert sich die AWO unter anderem gegen Leistungskürzungen und härtere Sanktionen im Bürgergeld. „Unsere Vorschläge orientieren sich nicht an vermeintlichen Einsparzielen auf dem Rücken der Ärmsten, sondern daran, Ungleichheit zu beenden und sozialen Aufstieg zu ermöglichen“, so Groß weiter. „Ich freue mich daher, dass wir als AWO heute die Forderung nach kostenlosem Mittagessen in allen Kindertagesstätten, Schulen und Ausbildungsstätten erhoben haben!“
In ihrer Rede vor der Bundeskonferenz dankte Bundessozialministerin Bärbel Bas der AWO für ihren unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität: „Wer den Sozialstaat rasieren will, hat mich zur Gegnerin! Unser Sozialstaat ist nicht nur ein Sicherheitsnetz – er ist das Rückgrat unserer Demokratie. Wo Menschen sich sicher fühlen, wo sie wissen, dass niemand durch das Raster fällt, da wächst Vertrauen. Das ist es, was Hass und Hetze die Kraft nimmt. Sozialpolitik ist also immer auch Demokratiepolitik – das habt Ihr besser verstanden als viele andere im Land!“
Neben der Sozialstaatsdebatte beschäftigte die Delegierten auch der Einsatz für Demokratie und gegen Menschenfeindlichkeit. Zu einer Resolution zu diesem Thema erklärte AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner: „Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in unserer freien, demokratischen Gesellschaft. Mit großer Sorge müssen wir beobachten, wie menschenfeindliche Rhetorik und Gewalt von Jahr zu Jahr zunehmen – und immer salonfähiger werden. Wir stehen geschlossen zur Brandmauer und gegen alle, die sie angreifen.“
Die zentrale Rolle, die die Arbeiterwohlfahrt für eine nachhaltige, soziale Gesellschaft spielt, betonte auch Bundeskanzler Friedrich Merz in seinem Video-Grußwort an die Delegierten: „In diesen Zeiten kommt es mehr denn je darauf an, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen. Dass wir vorangehen, ohne jemanden zurückzulassen. Wir freuen uns, dass wir bei den großen Aufgaben, die vor uns liegen, die AWO an unserer Seite haben. Wir brauchen die Arbeiterwohlfahrt als konstruktiv-kritischen Partner der Politik.”
Vor Ort zu Gast waren neben der Bundessozialministerin auch der Thüringer Ministerpräsident Voigt, die Thüringer Sozialministerin Schenk sowie Erfurts Oberbürgermeister Horn.
Mario Voigt, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen: „Die AWO ist einer der großen Player in der Wohlfahrtspflege und auch für viele Thüringerinnen und Thüringer entscheidende soziale Stütze. Das Motto der diesjährigen Tagung ‚Demokratie.Macht.Zukunft‘ trifft den Nerv der Zeit. Denn auch wenn sich unsere Gesellschaft und auch unser Sozialstaat in einem stetigen Wandel befinden, gilt: Ein demokratisches und solidarisches Miteinander bleibt tragendes Fundament unserer Zukunft als Gesellschaft. Die AWO setzt mit ihrer Arbeit ein klares Zeichen dafür, dass soziale Daseinsvorsorge und gesellschaftlicher Zusammenhalt keine abstrakten Ziele sind, sondern täglich erfahrbare Realität – und nicht zuletzt Herzensangelegenheit der vielen in der AWO Engagierten in Haupt- und Ehrenamt.“
Katharina Schenk, Thüringer Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie: „Die großen sozialpolitischen Fragen unserer Zeit – Rente, Pflege, Fachkräftemangel – lassen sich nur gemeinsam beantworten. Was es heißt, den Sozialstaat mitzugestalten, zeigt die AWO in Deutschland seit über einem Jahrhundert, seit 35 Jahren auch in Thüringen – pragmatisch, menschlich und zukunftsorientiert. Es braucht genau diese Mischung aus fachlicher Kompetenz und gesellschaftlichem Engagement, um einen handlungsfähigen, gerechten und solidarischen Sozialstaat zu sichern.“
FeminisTisch – Gemeinsam denken, diskutieren, gestalten und handeln
Unsere neue Themenreihe im AWO-Familienbildungswerk Kleve e.V. ist ein monatlich stattfindendes Angebot im Café Moritz, Museum Kurhaus Kleve, Tiergartenstraße 41, das sich an Frauen und Männer aller Altersgruppen richtet.
Unser Ziel ist es, durch Information, Austausch und Diskussion zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit, gegenseitigem Verständnis zu einer demokratischen, toleranten Gesellschaft beizutragen.
Die sechs Veranstaltungen umfassen jeweils Impulsvorträge durch Expertinnen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, gefolgt von moderierten Diskussionsrunden.
Jede Veranstaltung widmet sich einem spezifischen Themenfeld. Hier findet hier eine vollständige Übersicht.

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Das wollen wir auch, meldet euch an unter: www.awo-kreiskleve.de/einrichtungen/fbw/anmelden oder telefonisch unter: 02821-7364727, oder nutzt den QR-Code um direkt auf unsere Anmeldemaske zu kommen.
Unsere Themenreihe FeminisTisch ist für AWO Mitglieder kostenfrei. Für Nicht-Mitglieder erheben wir eine Teilnahmegebühr von 5,00€ pro Veranstaltung. Mit diesem Angebot sind wir gesellschaftspolitisch tätig. Mit ihrer Mitgliedschaft beim AWO Kreisverband Kleve e.V. unterstützen Sie wiederrum unsere haupt- und ehrenamtliche Arbeit in allen Bereichen – auch feministisch.
Wir behalten uns Änderungen vor.
Wir freuen uns auf euch. ♥
Freie Wohlfahrtspflege NRW und Landesarbeitskreis FSJ/BFD
in NRW fordern stärkere Unterstützung vom Land
Düsseldorf, 05.11.2025. Freiwilligendienste sind ein zentraler Baustein unserer demokratischen
Gesellschaft. Doch sie geraten zunehmend unter Druck. Darauf haben der Landesarbeitskreis
FSJ/BFD und die Freie Wohlfahrtspflege NRW in Gesprächen mit den Landtagsabgeordneten Jens
Kamieth (CDU), Marcel Hafke (FDP) und Dr. Dennis Maelzer (SPD) sowie in den regelmäßigen
Austauschformaten mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und dem Ministerium
für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
hingewiesen.
Hier geht es zur vollständigen Pressemitteilung
🌟 LichterVielfalt – Ein Lichterfest für Vielfalt
🗓 Datum: Mittwoch, 12. November 2025
🕓 Uhrzeit: 16:30 – 19:00 Uhr
📍 Ort: Spoyufer-Promenade, Kleve
Antidiskriminierungsberatung in NRW: Beratungszahlen steigen, Schutzlücken bleiben
Düsseldorf, 10. September 2025. Das Netzwerk für Antidiskriminierungsarbeit der Freien Wohlfahrtspflege NRW (Netzwerk ada.nrw) stellt seinen Jahresbericht 2024 vor – mit alarmierenden Zahlen: 1.043 neue Fälle wurden im vergangenen Jahr in den 42 ADA-Beratungsstellen dokumentiert. Das entspricht einem Anstieg um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer der Fälle, die nicht gemeldet werden, ist hoch.

Hier geht es zur vollständigen Pressemitteilung
Unser Projekt für flexibles Engagement „Kurz & Gut“
Der AWO Kreisverband Kleve e.V. freut sich, den Start seiner neuen digitalen,
trägerübergreifenden Plattform „Kurz&Gut“ bekanntzugeben. Diese Initiative bietet
ei
ne unkomplizierte, kostenlose Möglichkeit, Engagierte mit sozialen Einrichtungen und Vereinen kreisweit zu verbinden. Der Fokus liegt auf spontanen und flexiblen Einsätzen, die kurzfristige Bedarfe beheben können, ohne eine langfristige Verpflichtung für die Engagierten darzustellen, also Kurz&Gut!
Hier geht es zur Projekt-Seite!
Hier könnt Ihr den Beitrag von Antenne Niederrhein (06.11.2024) hören.
Altersbericht der Bundesregierung: Ältere Menschen so unterschiedlich wie nie
Ältere Menschen in Deutschland leben so vielfältig wie nie zuvor, sie bringen sich ein und sind aktiv bis ins hohe Alter. Allerdings gilt es, mehr Hürden zu überwinden, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, wie der jüngst erschienene 9. Altersbericht der Bundesregierung zeigt.
Die Bundesseniorenministerin Lisa Paus betont, dass diese Vielfalt nicht nur anerkannt, sondern auch aktiv gefördert werden müsse: „Alle älteren Menschen müssen die gleichen Chancen auf Teilhabe haben – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Lage.“
Alt werden in Deutschland solle bedeuten, das Leben so lange wie möglich nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Das Erreichte müsse in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. (Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ausführliche Infos: https://www.neunter-altersbericht.de/)
Wir als AWO Kreisverband Kleve e. V. reagieren gemeinsam mit der Gemeinde Weeze auf diese wachsenden Herausforderungen des demografischen Wandels, indem wir mit der Finanzierung des Deutschen Hilfswerkes die AWO Seniorenhilfe Weeze geschaffen haben. Das Konzept der AWO Seniorenhilfe bietet Lösungen für die Bedürfnisse der älteren Menschen – niederschwellig, umfassend, aufsuchend. In der zentralen Anlaufstelle bieten wir Senior*innen und deren An- und Zugehörigen passgenaue, individuelle Unterstützung im Case Management, und das bereits, bevor die Pflegebedürftigkeit einsetzt.





