Das Brot backt die Küchenfee täglich selbst, die Kinder ziehen mit einem Bollerwagen zum benachbarten Supermarkt, statt Plastikflaschen ziert ein Sodastream die Küchenablage, und auch Plastikbecher sind zu Gunsten von Porzellan und Glas vollends von den Tischen verbannt. „Wir bemühen uns, den Alltag hier so nachhaltig wie eben möglich zu gestalten“, erzählt Diana Zeidler, Leiterin unserer integrativen Gocher Kita „Nierspiraten“. Die Kinder schnupperten voller Wonne, sobald sie den Geruch des frischen Brotes aus der Küche wahrnähmen, dessen Duft die ganze Kita erfülle. „Und sie lieben es, das unverpackt eingekaufte Obst und Gemüse frisch zu snacken“, ergänzt sie.

„Alte Sachen aus Plastik bespielen wir freilich zu Ende“

Zeidler und ihr Team sind stolz darauf, dass sich noch nie ein Kind in der Kita an Glas verletzt habe: „Durch die Praxis lernen die Kleinen automatisch den richtigen Umgang mit dem Material.“
Das Gebot der größtmöglichen Nachhaltigkeit setzt sich auch bei den Spiel- und Bastelsachen fort: „Spielzeug kaufen wir nur noch gebraucht über Kleinanzeigen-Portale, freilich bestehen die Materialien weitest gehend aus Holz oder Gegenständen aus der Natur“, so Zeidler. Was übrigens nicht heiße, dass sämtliches Plastik aus den Kisten der Kinder zu verschwinden habe: „Alte Sachen aus Plastik, etwa Playmobil und Duplo, bespielen wir zu Ende!“

Bei Putzmitteln achtet das Team auf das „Eco“-Siegel, Handseife kommt nur in Form von Nachfüllpacks ins Haus. Auch Toner und Papier werden bei den „Nierspiraten“ so sparsam wie möglich verwendet: „Wir benutzen eine Kita-App, über die wir mit den Eltern kommunizieren – entweder individuell oder in Gruppen, das funktioniert tadellos und spart Zeit, Geld und wertvolle Ressourcen“, freut sich die Kita-Leiterin, für die das Thema Nachhaltigkeit übrigens auch privat ein Leitsatz ist: „Küche und Bad sind bei uns komplett plastikfrei, wir benutzen festes Shampoo, mein Make-Up ist selbst angerührt, zum Zähne-Putzen verwenden wir entsprechende Tabletten.“ Zeidler hat beobachtet, dass ihre eigenen Kinder seitdem eine bessere, reinere Haut hätten. Freilich lasse sich Plastik nicht komplett vermeiden – beim Klopapier zum Beispiel. „Die Umverpackung verwerten wir dann aber immer als Müllbeutel!“

Zeidler und ihrem Team geht es bei all dem insbesondere im das Prinzip „Global denken – lokal handeln“: „Wer dies in seinem Alltag bestmöglich umzusetzen versucht, handelt solidarisch und kann viel bewegen“, sind die kleinen und großen „Nierspiraten“ überzeugt. Zur Vertiefung und Verinnerlichung des Themas finden regelmäßig kindgerechte Bildungsprojekte zum Thema „Umwelt und Umweltschutz“ statt.