Zum Sommerfest mit internationalem Fingerfood, erfrischenden Getränken und ungezwungenen Gesprächen hatte jetzt die AWO-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UmF) eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fanden zahlreiche Besucher den Weg in die Bahnstraße in Bedburg-Hau: Während die kleinen Gäste sich schminken ließen und am Popcorn sowie an der Zuckerwatte labten, ließen sich die Großen orientalisch gewürzte Falafel, großzügig gespickte und exotisch angereicherte Blätterteig-Taschen schmecken und suchten das Gespräch mit den zurzeit 14 in der Einrichtung lebenden Flüchtlingen, die eifrig bei der Fest-Vorbereitung mitgeholfen hatten.
Die AWO-Kreisvorsitzende Bettina Trenckmann zeigte sich begeistert ob der lockeren Atmosphäre, die auf dem großzügigen Außengelände herrschte: „Das sind gelebte AWO-Leitsätze“, freute sie sich. „Die Mitarbeiterinnen der Einrichtung leisten Großartiges, sie zeigen den Bewohnern Wege zur Integration in die deutsche Gesellschaft. Darüber hinaus vermitteln sie kulturelle und gesellschaftliche Strukturen und Verhaltensweisen.“ Sie wies in ihrer Ansprache darauf hin, dass die Jugendlichen sowohl deutsche wie auch kulturspezifische Feiertage gemeinsam begingen sowie in Vereinen integriert seien.
Die UmF-Einrichtung ist am 30. November 2015 an den Start gegangen, zunächst übergangsweise in einer Etage des ehemaligen Hotels Clivia, am 1. Juli konnten die renovierten Haushälften an der Bahnstraße auf dem LVR-Gelände bezogen werden. Das Gebäude bietet ausreichend Platz für 20 Jugendliche und das 16-köpfige AWO-Team.
„Bis heute haben wir 66 unter 18-jährige Jugendliche aus 14 Nationen betreut“, resümierte Einrichtungsleitung Fea Steggers. Zwei von ihnen hätten bereits einen Schulabschluss erreicht, und dank der guten Zusammenarbeit mit ortsansässigen Betrieben, Firmen und Einrichtungen würden den jungen Männern mannigfaltige Möglichkeiten zu Praktika offeriert, ergänzte Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen, der es sich freilich nicht hatte nehmen lassen, das Sommerfest mit seiner Anwesenheit zu bereichern.
„Unsere UmF-Einrichtung ist praktizierte Solidarität, das ist Verantwortung für die Gemeinschaft“, lobte Trenckmann resümierend – und dankte allen, die das gemeinsame Leben in der Bahnstraße mit prägten, prägen und noch prägen werden.