Antidiskriminierungsberatung

Im Rahmen des Förderprogramms der Integrationsagenturen ist die Antidiskriminierungsarbeit (AD-Arbeit) in NRW ausgeweitet und qualitativ weiterentwickelt worden. Neue Servicestellen werden nun auch in ländlichen Gebieten etabliert. Den Hauptteil der AD-Arbeit macht die Beratung aus. Die Antidiskriminierungsberatung ist ein kostenloses Unterstützungsangebot für Betroffene von Diskriminierung – vor allem in den Bereichen Arbeit, Güter und Dienstleistungen, Gesundheit, Bildung, Behörden/ Verwaltung.
Zwei Mitarbeiter des AWO Kreisverbands Kleve werden im Kreis flächendeckend Antidiskriminierungsberatung und -arbeit leisten. Die neu eingerichtete Servicestelle hat ihre Arbeit kürzlich begonnen und befindet sich im Aufbauprozess. Jeder, der in irgendeiner Art diskriminiert wird, kann jederzeit mit der Servicestelle Kontakt aufnehmen.

Unsere Berater*innen sprechen deutsch, englisch, kurdisch, niederländisch, spanisch und arabisch.

Arten von Diskriminierung
• People of Color / Critical Whiteness / Empowerment
• Institutioneller Rassismus
• LSBTIQ
• Diskriminierung und Alter
• Diskriminierung und Arbeit
• Antimuslimischer Rassismus / Islamfeindlichkeit
• Diskriminierung am Wohnungsmarkt
• Sprache
• Antiziganismus
• Diskriminierung und Behinderung
• Antisemitismus
• Diskriminierung und Bildung (Schule)
• Diskriminierung aufgrund von Religion (übergreifend)

Wie kann die Antidiskriminierungsberatung aussehen?
Beim Erstgespräch werden Erwartungen und Ziele geklärt. Nach der Fallanalyse werden Unterstützungs- und Interventionsmöglichkeiten besprochen.

Empowerment:
Konkret bedeutet das die Selbststärkung und Selbstbemächtigung des Betroffenen. Empowerment ist also ein Prozess, in dem der Betroffene lernt, aus der Machtlosigkeit und Fremdbestimmung herauszutreten.

Beschwerdebrief:
Sie können unterschiedlich detaillierte Beschreibungen, Erklärungen und Argumentationen ebenso enthalten wie konkrete Forderungen und/oder die Bitte um eine Stellungnahme.

Klage:
Es besteht die Möglichkeit der Klage nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG). In Einzelfällen kommen auch andere Gesetze in Betracht.

Vermittlung:
Sollte sich herausstellen, dass das Beratungsanliegen nicht in den Kompetenz- und Arbeitsbereich der Antidiskriminierungsberatungsstelle fällt, wird nach einer Beratungsstelle gesucht, die sehr viel kompetenter und spezialisierter ist.

Testing:
Als Testing werden Verfahren beschrieben, die eine Diskriminierung durch den Vergleich zweier Personen oder Personengruppen sichtbar machen. Die realen oder fiktiven Personen begeben sich beide in die zu testende Situation. Beispiel: Während dem einen Wohnungsinteressenten gesagt wird, die Wohnung sei bereits vergeben, wird der fiktive Interessent mit deutschem Namen zu einem Besichtigungstermin eingeladen.

Vertragliche Vereinbarung:
Eine vertragliche Vereinbarung ist das Ergebnis eines erfolgreichen Aushandlungsprozesses zwischen Betroffenen, Berater_innen und der für die Diskriminierung verantwortlichen Seite. Sie ist eine lösungsorientierte, dialogische Reaktion auf eine konkrete Diskriminierung. Grundlage ist das Interesse aller Beteiligten an einer diskriminierungsfreien Praxis. In einem Austauschprozess geht es darum, Maßnahmen zu entwickeln, die geeignet sind, Diskriminierung in Zukunft zu verhindern und/oder ihr konstruktiv zu begegnen. Diese Maßnahmen müssen konkret,umsetzbar, überprüfbar, zeitlich terminiert und wirksam sein.

Flyer Antidiskriminierung

Jahresbericht ada.nrw 2023

Pressemitteilung zum Jahresbericht ada.nrw 2023

Volunteering-Project

VOLUNTEERS TASKS ARE:

  • Raising awareness about racism: Volunteers organize events, write blogs or post on social media, talk to politicians, they make art, they make music … (they are CREATIVE)
  • Working with kids and youth to empower them: They listen to experiences, they are buddies for kids and their families, they show interest and stand with them, they know when further steps need to be taken (legal, social, psychological…)
  • Group work for empowerment and allyship: Volunteers offer workshops to empower, offer workshops to schools, offer workshops about critical whiteness

Ansprechpartner

Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit AWO

Mo, Mi, 14 bis 17 Uhr
Di, Do, Fr, 9 bis 12 Uhr

Ansprechpartner: Nazim Dogu
E-Mail: ada@awo-kreiskleve.de
Mobil: 0177 / 8957409

Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit AWO
Ansprechpartner: Janna Völpel

Mo, Mi, 9 bis 12 Uhr
Di, Do, 14 bis 17 Uhr

E-Mail: ada@awo-kreiskleve.de
Mobil: 0176 / 30888433

Blog

Antidiskriminierungsberatung: Workshop „Diskriminierung am Arbeitsplatz“ fand jetzt am Berufskolleg statt

Im Rahmen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, in dessen Kontext jetzt unter anderem das Berufskolleg des Kreises Kleve ausgezeichnet wurde, hat unsere Antidiskriminierungsberatung (ADA) einen Workshop angeboten. Knapp 20 Schüler*innen des Berufskollegs nahmen teil, auch die neue AWO Kollegin Janna Völpel war mit am Start. Das Thema des Workshops lautete „Diskriminierung am Arbeitsplatz“: „Wir besprachen beispielsweise, wie der Schutz vor Diskriminierung grundlegend funktioniert, schauten uns verschiedene Situationen an, in denen Diskriminierung passiert – etwa im Bewerbungsverfahren, bei der Wohnungssuche oder der Bezahlung – und führten auch kleine Rollenspiele durch“, erzählt Nazim Dogu, Mitarbeiter der ADA.

Weiterhin ging es darum, wie man sich zur Wehr setzen kann und welche Unterstützung verfügbar ist. Die Jugendlichen seien sehr wissbegierig und dankbar gewesen – und können nun die verschiedenen Formen der Diskriminierung identifizieren, wüssten um ihre Rechte und Möglichkeiten und hätten Einblicke in die Beratungsstelle gewonnen.